Zugegeben der Blocksatz ist einiges einfacher, als ein gepflegter Flattersatz und doch schaffen es viele Leute heute noch, enorm viele Löcher im Schriftbild zu haben:
Der Blocksatz scheint auf den ersten Blick die einfachere Lösung, doch auch da gibt es einiges zu beachten. Jedoch kann man, mit ein bisschen Feintuning in den Absatzstilvorlagen, ab einer Spaltenbreite von ca. 45 bis 50 Millimeter aufwärts schon einen ordentlichen Satz hinbekommen:
Grundlegende Zeichenformate
Hier ist das Kerning wichtig. Aus typografischer Sicht verwendet man «Optisch» damit gleicht das InDesign die Zeichen automatisch so aus, dass es für das menschliche Auge angenehm ist. «Metrisch» ist, wie der Name schon sagt, die mathematische Ausrichtung, die meistens auch kürzer läuft.
Erweiterte Zeichenformate
Hier stellen wir bei «Sprache» ein, welche Rechtschreibeprüfung und Silbentrennung etc. wir benötigen. Normalerweise ist das in der Deutschschweiz «Deutsch: Schweiz Rechtschreibereform 2006».
Einzüge und Abstände
Hier geben wir an, dass wir einen Blocksatz erstellen wollen. Dabei wählen wir bei Ausrichtung «Blocksatz, letze linksbündig», womit wir angeben, dass die letzte Zeile nicht auf die Spaltenbreite erzwungen werden soll. Da man in den meisten Fällen mit einem Grundlinienraster arbeitet, geben wir unter «Am Raster ausrichten: Alle Zeichen» ein. Damit wird die Schrift am Grundlinienraster ausgerichtet.
Umbruchoptionen
Hier aktivieren wir «Zeilen nicht trennen» und stellen «Am Anfang/Ende des Absatzes auf je 2 Zeilen ein.
Silbentrennung
Hier aktivieren wir die «Silbentrennung» und lassen den Standardwert stehen. Einzig bei der Skala verschieben wir den Pfeil Richtung links (siehe Screenshot). Eine Faustregel sagt, dass im Blocksatz nie mehr wie drei Trennungen hintereinander erfolgen dürfen. Persönlich achte ich darauf, dass es nicht mehr wie zwei sind, da mir drei schon nicht mehr gefallen. Jedoch finde ich Löcher noch viel hässlicher, weswegen ich ab und zu mehr Trennungen in kauf nehme. Aus diesem Grund stellen wir die Skala eher in Richtung «Abstände optimieren».
Abstände
Der Wortabstand setzt die Grenzen zwischen den Wortabständen. Hier steht «Optimal» auf 100% und «Minimal» auf 80%. Eine Faustregel sagt, dass der maximale Abstand (Maximal) nicht über 40% mehr betragen darf als der minimale Abstand. In unserem Fall also 120%. Generell gilt hier, lieber enger wie zu breit.
Der Zeichenabstand definiert die Abstände zwischen den einzelnen Zeichen in den Wörtern. Hier darf man bei «Minimal» gut -1% eingeben. Diese Einstellung ist kaum ersichtlich kann einen aber ab und zu vor unschönen Löchern schützen.
Die Glyphenskalierung bedeutet, dass InDesign die Zeichen leicht in der Breite anpasst und müsste eher Zeichenskalierung heissen.
Diese Option vorsichtig verwenden. Bei «Minimal» wenn möglich nicht unter 97% und bei «Maximal» nicht über 105%. Hier kommt es aber stark auf die Schrift an.
Der Automatische Zeilenabstand stellen wir ebenfalls auf 120% ein. Er gibt an, wie der Zeilenabstand aussieht, wenn du ihn auf Auto lässt und nicht manuell einstellst.
Einzelnes Wort ausrichten setzen wir jeweils analog zum Satzformat.
Setzer bestimmt, wie Adobe mit den Zeilen umgehen soll. Beim Absatz-Setzer nimmt er sich immer einen ganzen Absatz vor und errechnet innerhalb den «optimalen» Umbruch (damit es möglichst wenig Löcher und Trennungen gibt). Ein Typograf, der etwas auf sich gibt, wird diese Entscheidung nicht Adobe überlassen, jedoch kann er Sinn machen, wenn man nicht zuviel Zeit für den Satz aufwenden kann oder darf. Der Ein-Zeilen-Setzer konzentriert sich nur auf die jeweiligen Zeilen und überlässt so dem Typografen mehr Möglichkeiten, den Satz zu steuern.
Mit dieser Einstellung hat man ein gutes Grundsetting um einen Blocksatz zu setzen. Jedoch bedarf es auch hier dem Feingefühl eines erfahrenen Typografen um das Beste aus dem Satz zu holen.